Register – umfangreiche Beobachtungen

In Registern wird dokumentiert, wie Patienten im Alltag behandelt werden. Es wird nicht in die individuelle Therapie eingegriffen. Register sind bestens geeignet, um bei einer großen Zahl von Patienten die Übertragbarkeit von Studienergebnissen in den klinischen Alltag zu prüfen. Pro eingeschlossenen Patienten sind die Kosten wesentlich geringer als in Studien, jedoch können aufgrund großer Zahlen Register ähnliche Gesamtbudgets haben.

Was leisten Register? – Sie retten Leben!

1994 startete das MITRA Register (Maximale Individuelle Therapie des Akuten Myokardinfarktes). Ziel war es, die Umsetzung von medizinischen Leitlinien zur Therapie des Herzinfarktes zu dokumentieren. Diese intensive Reflexion ärztlichen Handelns führte zur wesentlichen Verbesserung der Qualität in der Versorgung. Das Projekt war so erfolgreich, dass weitere Dokumentationen folgten.

Gutes Beispiel Akut-Therapie

Benchmark-Report (am Beispiel: Akuttherapie)

Die Akut-Therapie des Herzinfarktes besteht aus fünf Bausteinen, der schnellen Rekanalisation, also Wiedereröffnung des verstopften Gefäßes sowie der medikamentösen Behandlung mit Aspirin, Beta-Blockern, Clopidogrel und ACE-Hemmern. Nicht für alle Patienten sind alle Komponenten geeignet. Es gibt Kontraindikationen, was bei der Dokumentation für jeden einzelnen Herzinfarkt berücksichtigt wurde. So musste der Arzt schriftlich begründen, falls dem Patienten einer der Therapiebausteine nicht gegeben wurde. Jedes Krankenhaus erhielt ein vergleichendes Feedback, anhand dessen sich das eigene Zentrum mit allen anderen vergleichen konnte.

Anzahl der durchschnittlichen Therapiebausteine (Rekanalisation, Aspirin, Beta-Blocker, Clopidogrel, ACE-Hemmer)

Anhand des Vergleichs-Instrument konnten die Kliniken ihre interne Versorgungsqualität überprüfen und gegebenenfalls verbessern. Für das gesamte Register drückte sich dies innerhalb von 12 Jahren in einer Steigerung der durchschnittlichen Therapiebausteine von 2,4 pro Patient auf 4,4 aus.

Krankenhaussterblichkeit nach akutem Myokardinfarkt

Die verbesserte Versorgung durch die konsequente Umsetzung bestehender Leitlinien zahlte sich aus: Die Krankenhaussterblichkeit nach Herzinfarkt sank im Studienzeitraum von 16,2% auf 7,9%.

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